ROT: Es ist ganz schön was los im Lande.
WEISS: Ja, es regt sich was: Wetterleuchten und Donnergrollen.
ROT: Zu Zeiten, als es den guten alten Landregen noch gab, habe ich mich vor jedem Platzregen und Gewitter gefürchtet.
WEISS: Doch bei heutiger Dürre fürchtest du, dass ein unheimlich-schwarzgrau dräuender Himmel unverrichteter Dinge wieder aufklart und die Sonne weiterhin unbarmherzig alles austrocknet, nicht wahr?
ROT: Stimmt, lieber 40 Liter auf den Quadratmeter als gar kein Wasser.
WEISS: Hochwasser und Erdrutsche sind dann notwendige Kollateralschäden? - Beim Wetter ist es egal, was du dir wünschst. Das Wetter ist wie es ist. Aber in der Partnerschaft bist Du fürs Klima selbst verantwortlich.
ROT: Du meinst, da kann auch nicht immer die Sonne scheinen? Und man muss von Zeit zu Zeit streiten und Konflikte lösen?
WEISS: Ja! Eine Beziehung braucht fruchtbare Auseinandersetzungen, damit die Partner an- und miteinander wachsen können. Wo das nicht passiert, vertrocknet die Beziehung. Oder es kommt ein erlösendes Donnerwetter, das einem am Ende womöglich 30 Ehejahre verhagelt.
ROT: Zu guter Letzt wird es jetzt wieder politisch, richtig?
WEISS: Na ja, wer die Debattenkultur vertrocknen lässt und jedwede kritsche Diskussion im Keim erstickt und diffamiert, darf sich nicht wundern, wenn der Wutbürger endlich wie ein Sturmwind durch die politische Landschaft zieht und eine Schneise der Verwüstung hinterlässt.
ROT: Geht's auch weniger dramatisch?
WEISS: So engagiert wir derzeit das Weltklima milde zu stimmen versuchen, so sehr sollten wir auch das politische Klima im Land durch eine aktive Wiederbelebung wichtiger Debatten zu mäßigen versuchen, in der alle Stimmen gehört und berücksichtigt werden.
ROT: Wohl wahr - oder es wird uns die Demokratie verhageln.
Lasst's Euch schmecken! (Gebt gerne Euren Senf dazu.)
LG Ralf & Thomas
Wenn man sich streitet, freut sich das Denken.
Sollte man meinen. Aber wir sind oft nur auf Sieg gepolt – und so verkümmert eine Diskussion zu einem Wettkampf der Rhetorik.
Außerdem scheint man heutzutage in einem Streit sich nicht mehr nur als Gegner mit zwei verschiedenen Ansichten zu betrachten, sondern gleich als Todfeinde.
Aber wie schon Joseph Joubert sagte: „Nicht Sieg sollte der Sinn der Diskussion sein, sondern Gewinn.“
Ist uns die Streitkultur abhanden gekommen!? Oder sind wir in einem Streitgespräch wirklich nur Todfeinde, wie Georg schreibt!?
Setzen sich die streitenden Parteien mit den Ansichten und Meinungen der Anderen auseinander!? Oder geht es wirklich nur darum wer als Sieger oder Verlierer aus diesem Streitgespräch geht!?
Viele Fragen und nur eine Antwort: „Ja, wir sind Totfeinde, wir setzen uns nicht mit der Meinung anderer auseinander, wir wollen nur Siegen!
Und, jetzt kommt das Schlimmste! Wir können und dürfen nicht mehr frei unsere Meinung sagen, egal ob Rechts, Links, Liberal, Grün, Rot, Schwarz oder wie auch immer! Was Passiert!? Schublade auf, Schublade zu, ohne auch nur einen Gedanken an die Meinung des anderen zu verschwenden.
Weiss, die Debattenkultur ist vertrocknet und der Wutbürger ist entstanden. und kann nur noch durch einen Sturmwind auf sich aufmerksam machen. Die Gesellschaft ist dabei sich zu verlieren und die Politiker haben bereits viele Bürger verloren.
Und alles was verloren geht ist schwer wieder zu finden. Wenn überhaupt!
Vielen Dank für diese Portion „Nachdenken“.
@Ralf: Schade, dass ich auf der AkeL-Erfurt-Liste nicht entdeckt habe 🙁 …