Sind gute Vorsätze strafbar?

ROT: Alle um mich herum gehen mit ihren Vorsätzen zum neuen Jahr hausieren. Das ist doch wie damals in der Schule: Man fing ein neues Schreibheft an und schaffte es genau über zwei Seiten in aller schönster Schönschrift zu kalligraphieren, bevor man wieder in die gewohnte Sauklaue verfiel. Das mache ich nicht mehr. Heute stehe ich zu meiner Unvollkommenheit.

Das Neue Jahr wirft seine Schatten voraus

WEISS: Da passt es gut, dass ihr Juristen Vorsatz als Wissen und Wollen der Verwirklichung eines subjektiven Straftatbestandes definiert.

ROT:  Wo ist denn hier der Bezug zu uns?

WEISS: Im Grunde genommen ist doch ein Vorsatz, und sei er noch so gut, nichts anderes als eine vorsätzlich gegen sich selbst gerichtete Gewalttat...

ROT: ...eine Selbstvergewaltigung gewissermaßen, weil man der eigenen Natur zuwider handelt! Das schmerzt, führt zu Frust und macht unglücklich. Darum sollte man das mit den Vorsätzen vielleicht einfach sein lassen. Verstehe!

WEISS: Wie wird dann aber ein neues Jahr zu einem glücklichen, wenn nicht durch gute Vorsätze?

ROT: Wohl nicht dadurch, dass man den alten Schlendrian einfach weiter treibt.

WEISS: Vielleicht sollte man sich zum Jahresende mit seinem alter Ego zusammen setzen, einander tief in die Augen schauen und sich gegenseitig fragen: Was brauchst du, um glücklich zu sein, und was bist du bereit dafür zu tun?

ROT: Und wenn ich gerne eine sportliche Figur hätte, mein alter Ego aber vom Bier nicht lassen will? Nicht umsonst nennen wir unser inneres Ich oft rundheraus einen Schweinehund.

WEISS: Wie wäre es mit einem Kompromiss, von dem ihr beide etwas habt: Für dich mehr Sport und zur Belohnung dem Hund seinen Knochen bzw. ein Bier.  Und Silvester würde dann zum Datum, an dem wir auf die Freundschaft mit uns selbst anstoßen, die Erfolge und Versäumnisse des vergangenen Jahres feiern und betrauern - und die Grundlage legen für ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr!

Meinst du, dein alter Ego würde sich darauf einlassen?

ROT: Einen Versuch wäre es wert.

Lasst's Euch schmecken! (Gebt gerne Euren Senf dazu.)
LG Ralf & Thomas

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Na, ihr macht mir Spaß! Bestimmt haben einige Eurer Leser den guten Vorsatz, gesünder zu essen. Und dann serviert ihr hier ungeniert Pommes Schranke und macht Lust auf nen kühles Bier!
Das ist strafbar, glaube ich 🙂

…vielleicht nicht strafbar, aber auf jeden Fall mutig 🙂

„Liebe Dich selbst – und es ist egal, wen Du heiratest“. Oder: Nimm Dich an mit all‘ Deinen Vorzügen, Macken und Schlechtigkeiten – und es ist egal, wann und wie oft Silvester ist 😉 …

Mein erster Reflex am Stammtisch: „Jawoll – genau!!“

Bis mir dann einfiel: das ist ja das Motto von Blondschopf. Aber mit der echten Selbstliebe ist kein Egozentrismus und auch kein Narzissmus gemeint.

Ja – meine Macken sollte ich unbedingt akzeptieren.

Aber meine Schlechtigkeiten? Scheinen ja offensichtlich schlecht zu sein – also auch nicht gut für mich!

Also Nein – Schlechtigkeiten möchte ich auf keinen Fall akzeptieren – bei Niemandem!

Da bleibe ich doch bei meinen alten Vorsätzen und versuche soviel Wohlfühlzeit wie möglich mit meinen Liebsten zu verbringen.
Ein Versuch ist es wieder wert und garantiert nicht strafbar.

Ja, ja – immer wieder der Kampf mit den Zielvereinbarungen.

Was darf es denn dieses Jahr sein: Handlungs-oder Ergebnisziele?

Madonna ist da ganz pragmatisch: „Ich möchte wie Ghandi sein und wie Martin Luther King und John Lennon. Aber ich möchte am Leben bleiben.“

Und mein Vorsatz? Vielleicht folgender: „Ich möchte dieses Jahr glücklich werden.“

Aber ist das überhaupt machbar? Und wie zu bemessen?

Also dann vielleicht etwas smarter: „Ich möchte dieses Jahr glücklicher werden!“ Denn jeder ist ja seines eigenes Glückes Schmied – das habe ich also selbst in der Hand.

Ach – alles nur blabla:
Ich will dieses Jahr Spaß haben!

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