Ein Freund, ein guter Freund…

ROT: ...das ist das Beste, was es gibt auf der Welt!

Liebe - Trennung

WEISS: Ja, ja - Liebe vergeht, Freundschaft besteht! Die Comedian Harmonists und das hohe Lied auf die Freundschaft! Wie kommst du darauf?

ROT: Warum heiraten wir nicht einfach unseren besten Freund? Wenn die Comedians recht haben, dann müsste doch eine Ehe, die auf Freundschaft statt auf Liebe gründet, haltbarer sein. Die Libido lässt sich dann nach Gusto extern bedienen und tangiert die Freundschaft nicht. Und für die, die Kinder wollen, gibt es ja inzwischen einen bunten Strauß an Möglichkeiten...

WEISS: Ich muss zugeben, das klingt verlockend. Schon in Schillers Ode an die Freude verschwimmt die Grenze zwischen Ehe und Freundschaft:

Wem der holde Wurf gelungen
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja - wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund! 

ROT: Was ist denn Freundschaft überhaupt?

WEISS: Sie ist ihrem Wesen nach das Eingehen einer Wahlverwandtschaft. Sie bedeutet die freie Wahl eines Bruders oder einer Schwester als Seelen- und/oder Geistesverwandte. Auf diesem Prinzip beruhen die Klostergemeinschaften. Und anders als in der Normalehe ist dort - abgesichert durch das Keuschheitsgebot - die Vielfreundschaft möglich.

ROT: Ist die Wahl eines Ehepartners nicht auch eine Wahlverwandtschaft?  Übrigens - kennst du  den Unterschied zwischen Ehe und Demokratie? In letzterer kannst Du alle vier Jahre eine neue Regierung wählen...

WEISS. Die Ehe war mal Wirtschafts- und Aufzuchtgemeinschaft. Das heißt, in dem Maße, in dem der Staat Grundsicherung, Aufzucht und Rente garantiert, wird die Ehe als Institution überflüssig.

ROT: Demnach wäre die Haltbarkeit von Beziehungen immer mehr davon abhängig, inwieweit es gelingt, auf eigenen Beinen stehend den Ehe- beziehungsweise Lebenspartner zum (besten) Freund zu machen.

WEISS: Richtig - und dass Treue damit nicht zum leeren Wahn wird, lehrt uns Schiller mit seiner Bürgschaft...

Lasst's Euch schmecken! (Gebt gerne Euren Senf dazu.)
LG Ralf & Thomas

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Irgendwie hat man den Eindruck, dass Frauen in Eurem Weltbild nur stören – bzw. Frauen etwas „externes“ seien. ?

Ist Freundschaft wirklich nur Männerfreundschaft?
Oder wird gerade das Wort Männerfreundschaft nicht inflationär oft missbraucht für eine Zweckgemeinschaft oder Seilschaft – nicht nur in der Politik.

Denn wenn der Pate empfiehlt: „Deine Freunde müssen sich sicher fühlen bei dir – und deine Feinde noch mehr“ – ist diese Art von Freundschaft nicht unbedingt erstrebenswert.

Auf die Frage warum so ein „großer“ Mann wie Sokrates so ein kleines Haus gewählt hat, soll dieser geantwortet haben: Wenn ich dieses doch mit wahren Freunden füllen könnte…

Liebe Köche, wie würdet Ihr denn Eure Verbindung beschreiben?

Und wohin würde ich eingeladen:
in das große Haus für die Männerfreundschaften – oder in die kleine Sauna-Hütte im Garten für die wahren Freunde?

Ich kann mir die Antwort denken: auch unter der kleinsten Hütte wird sich für mich schon noch ein Plätzchen im Betonfundament finden.

🤣🤣

Last edited 29 Tage zuvor by Georg

Ich gebe zu, dieser Beitrag ist etwas maskulin ausgefallen. Um so interessanter wäre es nun, hier ein paar erhellende Kommentare aus der Damenwelt zu lesen…

Meinen besten Freund heiraten ?
Ich setzt doch nicht unsere Freundschaft aufs Spiel.

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